Gewinnwarnung
Verbio-Talfahrt weitet sich nach Gewinnwarnung aus
Der Aktienkurs von Verbio ist nach einer Gewinnwarnung deutlich eingebrochen. Die Aussichten sind trübe.
- Verbio-Aktienkurs bricht nach Gewinnwarnung ein.
- Gewinnprognose und Nettoverschuldung für 2024 nach unten korrigiert.
- Biodieselimporte aus Asien halten Ethanolpreise künstlich niedrig.
Verbio hat seine Gewinnprognose und die Prognose für die Nettoverschuldung für das Geschäftsjahr 2024 nach unten korrigiert und dies auf "massive, fragliche" Biodieselimporte aus Asien zurückgeführt. Dadurch würden die Ethanolpreise künstlich niedrig gehalten, erklärte das Unternehmen aus Leipzig kurz vor Handelsschluss am Montag.
Der Aktienkurs brach daraufhin bis zu zwölf Prozent ein und verzeichnet am frühen Dienstag weitere deutliche Einbußen.
Das Energieunternehmen teilte mit, dass es für das Geschäftsjahr 2024 nun einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 120 Millionen und 150 Millionen Euro erwarte. Zuvor war Verbio von einem Ebitda zwischen 200 und 250 Millionen Euro ausgegangen.
Auch die Profitabilität des Unternehmens entwickelt sich nicht wie erwartet. Verbio rechnet nun mit einer Nettofinanzverschuldung zwischen 145 und 175 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr, statt 110 bis 150 Millionen Euro.
Die Europäische Union hatte im Dezember erklärt, sie prüfe Vorwürfe von Biodieselherstellern, wonach chinesische Importe zu künstlich niedrigen Preisen in die EU gelangten und den Wettbewerb behinderten.
Der Aktienkurs von Verbio schloss am Montag im Xetra-Handel um 8,4 Prozent niedriger bei 21,23 Euro. Am Dienstag verzeichnet die Aktie kurz nach Börsenstart einen weiteren Verlust von 5,2 Prozent auf 20,45 Euro.
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"Der Hauptgrund für die Prognoseanpassung ist der wider Erwarten anhaltende Druck auf die Ethanol- und THG[Treibhausgas]-Quotenpreise insbesondere durch die massiven, fraglichen Importe fortschrittlichen Biodiesels aus Asien in 2023.", teilte Verbio mit.
Nach eingehender Prüfung könne das Unternehmen nicht mehr davon ausgehen, dass sich die Preise kurzfristig ausreichend erholen. In der Folge könne das zuvor erwartete Ergebnis wohl nicht mehr erreicht werden.
Fünf von MarketScreener erfasste Analysten raten im Schnitt dazu, die Aktie zu kaufen. Ihr mittleres Kursziel von 48,50 Euro entspricht gegenüber dem letzten Schlusskurs einem theoretischen Aufwärtspotenzial von 128,5 Prozent. Vor dem Hintergrund der Gewinnwarnung ist jedoch davon auszugehen, dass diese Ziele in nächster Zeit angepasst werden.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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